Nach unseren letzten Touren durch Norditalien und die Schweizer Alpen geht es auf unserer letzten Reise für 2016 Richtung Dolomiten ins Südtirol. Wir fahren über den Julierpass, nach Silvaplana ins Engadin. Dort essen wir gleich auswärts zu Abend und übernachten danach freestyle etwas weiter Richtung Berninapass hinauf in der Region Pontresina.
Am Morgen früh werden wir bei -3.5°C durch die aufsteigende Sonne geweckt.
Wir fahren die Berge hoch auf den Berninapass und machen uns dort unser erstes Frühstück bei noch kühleren Temperaturen. -5.5°C misst unser Fahrzeug und ein leichter, aber unmöglich bissiger Wind sorgt für ein ungefragt frisches Klima am Frühstückstisch.
Nach dem stärkendem Frühstück gehts dann über das Poschiavo ins Südtirol und vom Mendelpass runter nach Kaltern wo wir Freunde besuchen und auf dem Camping St. Josef am Kalterersee ein, zwei Nächte bleiben.
Die Dolomiten wollen wir unbedingt sehen und fahren Richtung Bozen, an St. Anton vorbei nach Völs am Schlern. Dort nutzen wir den Camping Seiser Alm als unseren Ausgangspunkt um die Region zu entdecken.
Die V-Klasse mit der wir nun seit Juni 2016 unterwegs sind, ist ohne Liegepaket ausgerüstet. Zuvor haben wir es im Vito Tourer auf unserem Roadtrip durch Norditalien fleissig genutzt und haben darauf gediegen geschlafen. So begnügen wir uns auf der 1.40 x 2.00m Matratze auf dem Fahrzeugboden zu übernachten. Die anderen Komponenten wie Reisekühlbox, Utz-Kisten für unsere Kleider, mobiles Ladegerät und 220V Kabelrolle haben wir für diese Reise mit einem elektrischen Heizgerät ergänzt, da wir nicht immer mit der Dieselstandheizung heizen wollten.
Von Völs aus gibt es schöne Wanderungen gleich unterhalb der eindrücklichen Dolomiten. Wir haben die Gelegenheit genutzt und sind hoch zum Huber-, und Völser Weiher gelaufen.
Wenige Meter vom Campingplatz entfernt fahren Nahverkehrsbusse in alle Richtungen, so auch nach Seis. Von Seis aus gehts mit der Gondelbahn gemütlich auf die Hochebene der Seiser Alm, nach Compatsch.
Wir wollten ursprünglich nur ein bisschen Wandern gehen. Dieser Plan hat sich dann unerwartet ausgeweitet und wir sind erst nach insgesamt über 7 Stunden wieder auf den Campingplatz zurückgekehrt.
Als unterwegs die Frage aufkam, bis wohin wir denn gehen wollten, hiess es spasseshalber „Da schau – bis dort zum Gipfelkreuz hinauf“ – dann gehts wieder hinunter…
So gings weiter und der Gipfel kommt immer näher…
Dass wir dann etwas später ganz oben ankommen und über die ganze Bergwelt runterschauen, hätten wir beide selbst nicht erwartet. 🙂
Hoch oben zwischen Rosengarten und Schlern liegt dann gleich die Tierser Alm Hütte wo wir uns vor dem anstehenden Abstieg kurz erholen.
Da wir von der Hochebene aus Compatsch nicht auch noch runter nach Seis gehen wollen, drängt die letzte mögliche Abfahrt mit der Gondel und wir sind etwas unter Zeitdruck. Trotzdem machen wir die Runde fertig und geniessen die letzten Eindrücke auf die Dolomiten und die drei Zinnen die nun gleich gegenüber liegen.
Zuhause auf dem Platz angekommen schätzen wir die warmen Duschen und die köstliche Verpflegung im Restaurant welches sich auch auf dem Campingplatz befindet.
Am nächsten Tag wandern wir weiter. An Seis vorbei, das Tal hinauf besuchen wir Kastelruth. Kastelruth, unverkennbarer Pilgerort aller Fans der Kastelruther Spatzen liegt friedlich gelegen und wir sind froh, als wir uns im Dorfkern etwas verpflegen können.
Die Dolomiten durch ihr unverkennbares Bergmassiv gefallen uns sehr. Die letzten Tage kündigt der Wetterbericht Regen und kältere Temperaturen an. Gleichzeitig sind wir durch unsere einfache Bleibe auf Rädern langsam aber sicher recht durchgefroren und entscheiden uns die letzten Tage im trockenen und geheizten zu verbringen.
In Mals im Vinschgau, hat uns das Hotel Tyrol sehr herzlich willkommen geheissen. Von hier aus startet man interessante Bike Touren, ob jetzt Mountainbike oder Motorrad – beides perfekt machbar. Wir haben uns für gemütlich entschieden und dabei auch das Aqua Forum in Latsch genutzt um mit Schwimmbad und Sauna unsere müden Beine etwas zu entspannen.
Auf dem Rückweg halten wir auf dem Reschenpass wo uns der Kirchenturm mitten aus dem See grüsst. Vom Reschenpass gehts dann zurück von Martina im Engadin, über Flüelapass, Davos das Prättigau hinunter Richtung heimwärts.
Für dieses Jahr sind die Wanderungen abgeschlossen. Unser Jahr der Roadtrips mit Matratze hinten im Van, mit Gaskocher frierend draussen kochen, Kleider aus den Utz Kisten, Essen aus der Kühlbox, Schlafen ohne gescheite Verdunkelung der Fahrzeugscheiben, Heizen nur mit Wasserstandheizung ohne Aufbaubatterie, ohne Warmwasser, ohne Bad und Toilette…es neigt sich dem Ende entgegen.
Den Gefallen am mobilen Reisen haben wir beide definitiv bekommen und wir schauen für die nächsten Monate wie wir unser Reisen gemütlicher und unabhängiger gestalten können.
Die Dolomiten werden wir nicht das letzte Mal besucht haben – einfach nur Top! 🙂
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